Reisegebiet: | Yser, Schelde, Leie (Flandern - Belgien) |
Reisezeit: | 11. bis 18. September 1999 |
Start-Basis: | Diksmuide |
Hausboot-Crew: | 2 Rheinländer · 1 Schwabe · 1 Bayer · 1 Niedersachse |
Hausboot-Route: | Nieuwpoort - Brügge - Beernem - Gent - Oudeburg |
Tag 1 - Samstag, 11. September 1999
Ankunft an der Basis bereits gegen 14.00 Uhr. Supermarkt ca. 200 m entfernt von der Basis. Haben die Zeit zu Einkäufen genutzt. Umfangreiche Einweisung mit detaillierter Erläuterung der Strecke, Restauranttipps etc. sowie ausführliche technische Erklärung und praktische Fahrübung durch den Basisleiter und seine Frau. Deutschsprachig!!
Gegen 17.00 Uhr Abfahrt mit dem Hausboot nach Nieuwpoort. Marina mit umfangreichen Anlegemöglichkeiten und gutem Restaurant; liegt direkt an der Schleuse.
Strecke: Fahrzeit von Diksmuide bis Nieuwpoort ca. 2 Stunden – genau richtig für den 1. Tag. Viele Brücken, alle automatisiert. KEINE Schleuse. Breites Fahrwasser, kaum Gegenverkehr. Wunderschöner Sonnenuntergang.
Erlebnis: Das Restaurant in Nieuwpoort fuhr nicht nur Köstlichkeiten für den sofortigen Verzehr auf, sondern half uns auch mit dem Verkauf von 6 Frischeiern aus, die wir vergessen hatten, einzukaufen. Damit war das Frühstück für den nächsten Morgen gesichert!!
Tag 2 - Sonntag, 12. September 1999
Per Rad zum ca. 2 Min. entfernten Bäcker (Werner, der Bayer, hatte sich erbarmt). Frühstück mit Rührei und super Croissants. Abfahrt gegen 11.00 Uhr Richtung Brügge. Wandel der Kanallandschaft in eine Atmosphäre wie am Canal du Midi (baumbestandene Allee). Kurzes Mittagessen auf Deck (Nudelsuppe). Zieletappe für heute: Übernachtung in Beernem (Yachthafen). Trafen 2 andere Schiffe, die mit uns in gleicher Richtung, an Brügge vorbei, fahren wollten. Eines der Schiffe übernahm die Anmeldung per Funk zur Öffnung aller Brücken für uns. Ruhige Weiterfahrt. Abends verwöhnte uns Marita mit Kartoffelsalat und Würstchen an Bord. Anschließend: Kartenspielen!!
Strecke: 1 Schleuse, viele Brücken. Kurz vor Brügge Ruderwettbewerb. Kurze Wartezeit. Bei Streckenführung um Brügge herum kommt man an 4 schönen Windmühlen vorbei. Genügend Zeit für die Umfahrung von Brügge kalkulieren! Kurz vor Anlegeplatz Beernem: Wasserski-Wettbewerb. Mussten nur kurz warten. Hafen Beernem schön, aber viele Mücken! Liegegebühr: BFR 300.--, das sind ca. DM 15.— für unsere Schiffslänge von 12,30 m. Hinweis: Bei Beernem wird derzeit eine neue Marina angelegt. Der Schwimmbagger war eifrig beschäftigt...
Erlebnis: Um die Umrundung von Brügge zu optimieren, stand der Beamte schon an der 1. Brücke bereit und bedeutete uns, dass wir mit "Maximum Speed" weiterfahren sollten. Heinz, der Rheinländer, trug seitdem den Namen "VGH" = Vollgas-Heinzi.
Tag 3 - Montag, 13. September 1999
Wurden geweckt durch ein "reinigendes" Gewitter. Fußmarsch zum ca. 5 Gehminuten entfernten Bäcker. Nach entsprechender Stärkung Weiterfahrt Richtung Gent.
Super Anfängerstrecke. Hohe Brücken, keine Schleusen, breiter Kanal. Keine Wartezeit. Manchmal Frachter entgegenkommend. Gegen frühen Nachmittag Ankunft in Gent. Super: Bis zum Justizpalast Fahrt mit Hausboot möglich. BFR 400.—für unser Schiff. Zu Fuß zur Fußgängerzone ca. 5 Gehminuten.
Mittagessen in Gent: Garnelenkroketten etc. Abends: Essen an Bord, weil Marita sich den Fuß verstaucht hat und damit Gent bislang nur von der Wasserseite aus betrachtet. Nachtspaziergang in Gent. Super. Alles toll angestrahlt.
Landschaft: generell sehr flach. Unser Bayer kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, wie weit man hier sehen kann. Und was ist das Beste daran? Du kannst schon am Montag sehen, wer am Wochenende zu Besuch kommen wird...
Gent: Halteplatz (K2) gegenüber Justizpalast. Gelände gehörte zum Yachtclub Gent Zentrum. Hafenmeister gab uns den Tip, für die Rückfahrt Richtung Brügge einen Stop einzulegen an einem von 2 Restaurants, die direkt an der Leie (Fluß, der Gent durch- und umfließt) liegen:
1. The Ranch (ganz gut) – haben wir aber nicht probiert
2. Halifax (sehr gut) – siehe unten.
Tag 4 - Dienstag, 14. September 1999
Frühstück an Bord mit frischen Croissants. Ausgedehnte Stadtbesichtigung GENT. Auch per Touristenboot (BFR 170.—für 35 Min. mit deutschsprachiger Erläuterung) durch die Kanäle gefahren. Marita kann mit – Fuß ist besser. Mittagessen bzw. Snack in der Stadt. Gegen 14.00 Uhr Weiterfahrt zurück Richtung Brügge über die Leie. Laut Hafenmeister Gent ist die Strecke "recht hübsch". Glatte Untertreibung. Stundenlang ein bildschönes Haus mit Park nach dem anderen!
Gegen 16.00 Uhr Ankunft am Restaurant "Halifax", wofür wir uns entschieden hatten. Schöner Steg und direkt an den Fluß grenzende Restaurant-Terrasse. Haben uns alle angehübscht. Also: ausgiebige Dusche und "Ausgehdress". Sagenhaftes Abendessen. Guter Wein. Fröhlich zurück an Bord.
Erfahrung auf dieser Strecke: Unbedingt Taschentücher mitnehmen. Man ist gewillt, sich pausenlos die Tränen abzuwischen, weil man selbst in einer geradezu ärmlichen Behausung wohnt! Außerdem sollte die Bordapotheke Mobilat mitführen, weil man sich bei diesem Anblick den Hals leicht verrenken kann...
Tag 5 - Mittwoch, 15. September 1999
Frühstück mit gekochtem Ei und Fischpasteten (alle Einkäufe aus Gent waren aufgefahren). Allen geht’s gut. Nur das Gehirn von Dausi (Frau Dörge) schwappt noch ein bißchen nach.... Gegen 11.00 Uhr Abfahrt mit Ziel Brügge. Maritas Fuß ist noch besser als gestern. Starker Regen. Stiegen nach einiger Zeit auf Innensteuerung um. Mittagessen: Suppe und Kroketten (Käse und Garnelen). Nachtisch: Obstsalat.
Hinweis zur Flusskarte:
Streckenabschnitt: Seitenkanal der Leie (kurz nach dem Ort "Deinze")
Brügge ^ ^ ^ ^ ^ ^ Gent |
|
F L U S S F L U S S |
!! SANDBANK !! Fluss ist hier breiter als rechts von der Tonne! |
grüne Betonnung in der Fahrrinne |
^ ^ ^ ^ ^ !!! HIER fahren !!! ^ ^ ^ ^ ^ |
F L U S S F L U S S |
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!!! ACHTUNG - ACHTUNG !!!
Die Sandbank ist nicht auf der Karte verzeichnet!
Ankunft in Brügge gegen 17.00 Uhr. Superankerplatz im "vergessenen" Seitenkanal – Predikherenrei. Der Anlegesteg ist allerdings verrottet und bei Regen sehr glatt. Es gibt kein Wasser und keinen Stromanschluß. Dafür ist keine Anlegegebühr fällig. Haben dann kleinen Rundgang durch Brügge gemacht. Zentrum (Fußgängerzone) ca. 10 Gehminuten entfernt. Regen hört auf!! Einkäufe im Supermarkt gemacht. Suche nach Restaurant entpuppte sich als einfach: direkt Ecke Hooistraat/Predikherenrei empfiehlt sich unten gezeigtes Restaurant. Vorreservierung empfohlen. Spezialität: alle Fleischsorten vom Holzkohlengrill, z. B. Lamm, Ente, Rind, Garnelen... Sehr nette Bedienung.
Tag 6 - Donnerstag, 16. September 1999
Werden von strahlendem Sonnenschein in Brügge geweckt. Kapitän Dörge holt persönlich Brötchen bzw. Croissants mit und ohne Schokolade. Bäcker ist direkt 1. Brücke, links. Anschließend Stadtrundgang. Einkäufe (Pralinen!!!) getätigt. Bootstour wie in Gent durch die Kanäle gemacht. (BFR 190.--) Pferdekutschenfahrt auch möglich. Mittagessen belgisch: nur ein paar Pommes frites. Gegen 14.00 Uhr Abfahrt aus Brügge. Lange Wartezeiten an den Brücken einkalkulieren!! Hinweis: ein Handy an Bord ist mehr als nützlich! Bis 18.15 Uhr Weiterfahrt nach Oudeburg. Abendessen: Marsch in den "Flecken", ca. 1 km. Lohnte sich aber. Adresse siehe unten. Essen phantastisch (z. B.: Leberpastete; Perlhuhn mit Kartoffelgratin und Muskatellertrauben-Sosse..). Hotel und Restaurant sind ausgeschildert. Heinz und Marita nahmen ein Taxi zurück, der Rest lief tapfer.
Alternativ: Bestellung eines Taxis zur Fahrt nach Oostende möglich (Handy!!). Entfernung ca. 8 km. Liegeplatz in Oudeburg direkt nach der Brücke kostenlos.
Tag 7 - Freitag, 17. September 1999
Reste-Frühstück, weil wir unser Schiff schon heute abgeben wollten. Abfahrt von Oudeburg Richtung "Heimat", Diksmuide, gegen 11.00 Uhr. Kamen nach gemütlicher Fahrt gegen 14.00 Uhr dort an. Snack an Bord. Dann "Groß-Reinemachen". Die Männer kümmerten sich um Deck und Außenseiten, die Damen räumten das Gepäck zusammen und wir teilten uns die Putzaktion. Rückgabe des Schiffes – die Abschlußbegutachtung durch den Basisleiter ergab keine Beanstandungen. Als "krönenden Abschluß" nahmen wir noch Pfannekuchen, Belgische Waffeln und Kaffee im nahegelegenen Restaurant an der Ecke ein. Alles in allem – eine schöne Reise stellten wir gemeinsam fest und freuen uns auf das nächste Mal, wenn es wieder heißt: Leinen los!!
Generelles zum Schiff
Die Existenz des zweiten Decks ist hervorragend, weil die Landschaft damit noch besser überschaubar wird. Hervorzuheben in der Küche: Herd mit Piezo-Zündung (Zündungsautomatik, keine Streichhölzer notwendig). Wasser: hält sehr gut warm. Achtung: Hähne sind "verkehrt": rechts: WARM, Links: KALT. Die Beschriftung ist aber korrekt (Wird hier spürbar, dass es sich um eine englische Konstruktion handelt?). 2 Kühlschränke. KEIN Radio. Funktelefon: jeweils in der Steckdose, die in den beiden Sanitärräumen für Rasierapparate gedacht ist, aufladbar.
Empfohlene Belegung: 4 Erwachsene und 4 Kinder oder bis zu 6 Erwachsene.
Streckenvorschläge für eine Woche:
Route 1:
Brügge – Gent
Diksmuide – Nieuwpoort – Brügge – Beernem – Gent – Deinze – Plassendale – Diksmuide
Total: 200 km; 35 Brücken; 7 Schleusen
Route 2:
Brügge – Westhoek – Ypres (oder Jeper)
Diksmuide – Nieuwpoort – Brügge – Oudeburg – Veurne – Fintele – Ypres (Jeper) – Diksmuide
Total: 150 km; 36 Brücken; 12 Schleusen