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Hausboottour durch Südholland

Reisegebiet: Vecht und Ijssel (Das grüne Herz)
Reisezeit:Ende Juli / Anfang August 2016
Start-Basis:Woubrugge
Hausboot-Crew:6 Erwachsene
Unser Boot:Blauwe Hand 1300 Nautilus
Hausboot-Route:Woubrugge – Brassemmermeer – Amstel – Amsterdam – Weesp – Vecht – Utrecht – Merwedekanal – Gorinchem – Biesbosch – Dordrecht – Alblasserdamm – Ijsel – Gouda – Alphen - Woubrugge (Gesamtfahrtzeit: 33 Stunden)

Anreise-Tag mit Übernachtung in Boskoop

Hausboot-Urlaub in den Niederlanden
Hausboot-Urlaub in den Niederlanden

Dieses Mal führte uns der Hausbooturlaub erstmals in die Niederlande. Wir haben nämlich eine Person in der Verwandtschaft, die auf Kunststoffbooten nicht schlafen kann und die wir deshalb bisher noch nie auf unsere Hausbooturlaube mitnehmen konnten. Deshalb wollten wir dieses Mal ein Stahlboot ausleihen um auch ihm die Mitfahrt zu ermöglichen. Und da bieten sich aufgrund des Angebots nun mal die Niederlande am idealsten an.

Wir haben dann kurzfristig für Ende Juli, Anfang August noch zu sechst ein Boot mit acht Schlafplätzen bekommen. Aufgrund der langen Anreise sind wir wieder am Vortag angereist und haben in Boskoop in einem tollen Quartier übernachtet.

Tag 1 - Freitag, 26. August 2016

Am nächsten Tag haben wir uns in Alphen aan den Rijn mit allen notwendigen Lebensmitteln und Getränken eingedeckt und haben am Nachmittag das Boot in Woubrugge übernommen.

Weil es schon eher spät war und wir nicht wussten, wo wir einen Platz für die Nacht finden würden, da das Niederländische Bootsrevier ja völliges Neuland war (bisher waren wir ja nur in Frankreich unterwegs), liefen wir nicht mehr aus, sondern warfen den Grill an und genossen einen gemütlichen ersten Abend.

Tag 2 - Samstag, 27. August 2016

Am nächsten Tag ging es Richtung Norden und sogleich hieß es an der Zugbrücke von Woubrugge das erste Mal warten.

Im Gegensatz zu Frankreich wo ja fast nur Schleusen die Fahrt unterbrechen sind es in den Niederlanden die Brücken, die das Fortkommen bestimmen bzw. je nach Bootshöhe auch die fixen Brücken, die ein Befahren mancher Strecken unmöglich machen. Das war eine neue Erfahrung - Streckenauswahl nach Bootshöhe - unser "limitierender Faktor" waren 2,4 Meter!

Dennoch ist die unglaubliche Anzahl an Routenwahlmöglichkeiten etwas gänzlich anderes als das bisherige Fahren auf den französischen Kanälen. Und schon müssen wir uns entscheiden, denn immer wieder gibt es Abzweigmöglichkeiten - wir fahren erst mal Richtung Amsterdam und gleich mal sind wir auf dem ersten größeren See - dem Braassemermeer.

Das Fahrgebiet unterscheidet sich schon sehr von den französischen Gewässern. Die Anzahl der gepflegten Häuser am Wasser ist unglaublich groß.

Wir zweigen dann nach dem See gleich bei der nächsten Möglichkeit nach rechts ab, denn wir wollen über die Amstel und Ouderkerk Richtung Amsterdam.

Der Stichkanal heißt Oude Wetering und ist von der Breite schon wieder ganz beschaulich und damit das, was wir von den französischen Kanälen her eher gewohnt sind. Knapp vor dessen Ende wartet die nächste Hebebrücke auf uns ...

Quasi bei der Einmündung in die Amstel erwartet uns dann auch doch ausnahmsweise eine Schleuse. Aber im Gegensatz zu den meisten französischen Schleusen geht es hier nur wenige Zentimeter nach unten.

Mit uns schleust eine Gruppe See-Pfadfinder aus Katwijk mit ihrer Lelievlet Formation. Diese motorlosen Ruder/Segelboote werden von einem motorisierten Leitboot gezogen und passen aufgrund ihrer geringen Höhe unter fast allen Brücken auch ohne deren Anheben durch und müssen daher weniger oft warten als wir.

Die Niederländer wissen schon, dass mit niedrigen Booten das Fortkommen kaum eingeschränkt ist und daher ist der Bootstypus der Sloep sehr verbreitet und man trifft – besonders am Wochenende – viele an, die mit Familie oder Freunde einen Bootsausflug damit machen. Dieses Exemplar war besonders auffällig gestaltet.

In Ouderkerk aan de Amstel sind am Nachmittag die Anlegemöglichkeiten leider sehr stark frequentiert, vor allem unweit des Supermarktes, den wir aufsuchen wollen. So fahren wir unter einer kleinen Zugbrücke – der Kerkbrugg - in einen Seitenkanal, wo es gleich dahinter einen freien Liegeplatz gibt. Das sollte sich im Nachhinein als kleiner Fehler herausstellen. Aber erst mal waren wir froh, dass wir was gefunden hatten und wir gingen einkaufen. Zurück mussten wir feststellen, dass die Zugbrücke erst wieder um 18:00 Uhr das nächste Mal gehoben wird. Da haben wir nicht in den Wateralmank geschaut – in dem alle Informationen zu den Niederländischen Wasserwegen (so auch Brückendurchfahrtshöhen und eben auch Öffnungszeiten) zu finden sind. So heißt es also warten, weil wir quasi gefangen sind, da wir für unsere Weiterfahrt ja zurück auf die Amstel müssen.

So können wir dann erst kurz nach 18:00 Uhr die Fahrt fortsetzen. Wir wollen Amsterdam eigentlich nur schneiden und noch ein Stück Richtung Weesp kommen. Amsterdam selber kennen wir schon und das Befahren mit dem Hausboot wollen wir uns ersparen, um anderes zu sehen. Hier am Beginn der Stadt säumen viele stationäre Wohnboote das Ufer.

Vor dem eigentlichen Stadtzentrum biegen wir rechts ab und kommen noch ein Stück weiter, aber dann ist Schluss, denn die Brücke hat für heute schon geschlossen.

Wir haben es leider ganz knapp verpasst, noch durchzukommen.

Zusammen mit zwei niederländischen Booten müssen wir da dann die Nacht neben der Autobahn verbringen, die an dieser Stelle aber immerhin mit einer guten Lärmschutzwand geschützt ist und ein wenig Natur gibt es dennoch. Auch die Nachbarn sind nett und das Abendessen gut – also doch gar kein so schlechter Abend trotz des ungewöhnlichen Liegeplatzes.

Ein paar Sloepen kommen noch vorbei – die können natürlich den fixen Seitenteil der Brücke problemlos unterfahren – neidvoll blicken wir Ihnen hinterher.

 

Tag 3 - Sonntag, 28. August 2016

Am kommenden Morgen passieren wir dafür gleich als erstes Boot in der Früh die Brücke und nach der Überquerung des großen und stark befahrenen Amsterdam Rijnkanaal und einer Schleuse erreichen wir Weesp.

Hier passieren wir das erste Mal eine Hebebrücke bei der noch Wegzoll mit einem an einer Stange mit Seil angemachten Holzschuh verlangt wird, der vom Brückenwärter auf diese Weise zum Boot herübergereicht wird.

In Weesp zweigen wir dann auf die Vecht ab, die wir in Richtung Utrecht nach Süden befahren wollen. Gegen Mittag finden wir vis a vis des Fort Uitermeer ein nettes Plätzchen für eine Pause.

Es ist Sonntag in der Hochsaison und so ist auch auf der Vecht jede Menge Verkehr und viele Ausflügler sind unterwegs - so etwa diese Gruppe auf einer größeren, gutbesetzten Sloep ...

Die Vecht ist gesäumt von schönen Häusern und dazugehörigen Bootsliegeplätzen. Aber es werden auch typische niederländische Motive und Klischees bedient und es gibt sehr blumige Gärten mit etwas kleineren Booten und nicht nur moderne Zugbrücken.

Tja die Vecht ist einfach ein Panoptikum und bietet herrliche Motive ohne Ende!

In Maarssen machen wir Stop für die Nacht. Wir liegen sehr schön etwas außerhalb des Ortes an der Vecht. Allerdings erfahren wir vom Liegeplatzgebühreneintreiber, dass die Duschen erst wieder am nächsten Morgen geöffnet sind, zu einer Uhrzeit, wenn wir schon weiter wollen (praktisch die Anlage zu öffnen, wenn die Bootsfahrer unterwegs sind). Und auch der Versuch am Automaten am nächsten Morgen Wasser zu bunkern schlägt fehl; die Münze wird geschluckt, Wasser kommt keines ...

Tag 4 - Montag, 29. August 2016

Bei der Einfahrt nach Utrecht säumen wieder sehr viele schwimmende Wohnungen den Kanal.

Die Durchfahrt durch Utrecht ist recht fordernd, da etliche Brücken für unser Boot recht knapp sind - und dann hat es da noch Passagierschiffe, Paddler, Tretbootfahrer... - alle natürlich immer direkt um die Ecke des Kanals oder unter einer Brücke und zu allem Überfluss kommt uns nach krummen "Tunnelbrücken" auch noch das Müllboot entgegen.

Nach der Durchfahrt durch die Stadt gibt es nochmals eine Querung mit der "Lastschiffahrts-Schnellstraße" Amsterdam-Rijnkanaal gefolgt von einer großen Schleuse wo wir mit einigen anderen Booten geschleust werden.

Leider sind wir das letzte Boot in der Schleuse und so werden die wenigen freien Liegeplätze im nächsten Ort von den vor uns fahrenden Booten belegt. Uns bleibt nichts anderes als weiter zu fahren und dann endlich (unerlaubterweise) am Kai für die Lastschiffe in Vianen kurz für die Mittagspause anzulegen.

Nach dem Passieren der Koninginnensluis und dem Rheinarm, der sich hier Lek nennt, fahren wir auf dem Merwedekanal Richtung Gorinchem. Unterwegs müssen wir auch mal eine Drehbrücke einer Bahnlinie passieren - da ist etwas Wartezeit angesagt.

In Gorinchem ergattern wir einen der letzten Plätze im Liegehafen für die Nacht.

Tag 5 - Dienstag, 30. August 2016

Am nächsten Morgen geht es gut 6 Kilometer auf der Merwede rheinabwärts bis zur Einfahrt in den Nationalpark Biesbosch. Hier hat es viel Natur und es ist sehr ruhig und beschaulich zu fahren.

Wir treffen auf eine Gruppe segelnder Lelievlets und in Schleppformation sowie Angler und Paddler. Mittags machen wir mitten in diesem Gebiet Rast und nutzen auch das Wasser für eine Erfrischung beim Baden.

Kurz nach dem Biesbosch-Museum führt uns eine Schleuse wieder ganz kurz zurück auf den Rhein (hier: Nieuwe Merwede) für eine Querung und mit einer weiteren Schleuse auf die Wantij nach Dordrecht. Dort über die Oude Maas - den nächsten Rheinarm - in den Noord und nach Alblasserdam, wo wir im Yachthafen für die Nacht anlegen. Von hier aus macht ein Teil der Crew einen kurzen Besichtigungsausflug zu den Windmühlen am Kinderdijk.

 
 

Tag 6 - Mittwoch, 31. August 2016

Am nächsten Morgen geht es dann über den Lek / Nieuwe Maas in den Nebenkanal Bakkerskil, den wir so gerade noch befahren können, denn die feste Brücke hat knapp 2,40 Meter - mit Kopf einziehen und ganz langsam durchfahren geht es sich haarscharf aus.

Vor Rotterdam liegt der große Nachbau der Arche Noah von Johan Huibers.

Fahnen der Stadt Gouda
Fahnen der Stadt Gouda

Über die Ijsel geht es in die Käsestadt Gouda (alter Gouda ist ein richtig guter Käse - und den haben wir auf der Fahrt reichlich genossen) - im Museumshafen am Turfsingel liegen auch einige alte Boote wie dieses hier.

Wir verbringen in Gouda den Nachmittag und die Nacht und natürlich - weil am nächsten Tag Donnerstag ist, geht es auch ab zum historischen Schauspiel des Käsemarkts vor dem Rathaus.

Wir finden es außerdem total nett von den Stadtbewohnern, dass sie extra anlässlich unseres Besuches überall die österreichische Fahne gehisst haben ...

Nein Spaß beiseite, das ist natürlich auch die Fahne der Stadt Gouda, die das rot-weiß-rot in ihrem Wappen hat.

 

Tag 7 - Donnerstag, 01. September 2016

Jetzt geht es über die Gouwe Richtung Norden zurück zur Verleihstation. In Booskop fahren wir unter der hohen Zugbrücke durch. Diese Strecke ist Teil einer "Stehenden Mast Route" - das sind spezielle Strecken in den Niederlanden, wo alle Brücken so konzipiert sind, dass ein Passieren von Segelbooten mit stehendem Mast möglich ist. Auf anderen Strecken ist das nur mit umgelegtem Baum möglich.

Bei Alphen wird an der Eisenbahnbrücke gebaut und deswegen wird diese nur wenige Male am Tag geöffnet und der komplette Schiffsverkehr muss warten - wir wissen Bescheid und haben daher etwas länger in Gouda verweilt; trotzdem müssen wir noch etwas an der Brücke warten - vor uns sind schon ganz viele Boote.

Als die Brücke aufgeht, kommt zuerst der Gegenverkehr. So erleben wir eine abwechslungsreiche Bootsparade bevor wir im Konvoi durch- und weiterfahren können. Dafür sind jetzt alle Brücken geöffnet und wir kommen schnell das letzte Stück zurück nach Woubrugge.

Die Nacht verbringen wir noch an Bord, es wird nochmal gegrillt und bei einem Glas Wein klingt ein toller Bootsurlaub durch ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Fahrgebiet aus.

 








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